Wir hüten Tradition und Brauchtum

Das Gänsereiten

In vielen Schriften, Erzählungen und Gesprächen taucht immer wieder die Meinung auf,
Gänsereiten sei eine Karnevalssitte.
Man sollte sich aber nicht daran stoßen, dass der alte Brauch ausgerechnet am Rosenmontag ausgeübt wird.
Er hat, wenn er auch seit ungefähr 130 Jahren mit karnevalistischem Beiwerk verwachsen ist,
mit Karneval selbst nicht das Geringste zu tun.
Die Gänsereiterfeste werden niemals mit Masken oder Verkleidungen besucht.
Die Gänsereiter tragen seit Urzeiten das Ehrenkleid der Vorfahren:
Den ehrlichen blauen Bauernkittel mit rotem Halstuch und schwarzer Schirmmütze.
Diese Tracht wird nicht als karnevalistisches Narrenkleid, sondern nur um der Väter Gewand zu ehren
und zu überliefern von den Gänsereitern mit Stolz getragen.
Dass gerade zur Karnevalszeit das Gänsereiten üblich ist, hängt wohl damit zusammen,
dass die Gans zwischen Weihnachten und Aschermittwoch am fettesten ist.
Die Bauernburschen, die sich das ausgelassene Reiten von den spanischen Soldaten abschauten,
arbeiteten im Winter nicht auf dem Felde und hatten somit Zeit für diesen Brauch.
Außerdem konnte man das Reiterspiel, das schon immer mit allerlei Schabernack und Späßen verbunden war,
nicht während der Fastenzeit im katholischen Höntrop ausüben.